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Samstag, 2. Oktober 2010: Brennpunkte der städtebaulichen Entwicklung

Uster ist noch nicht gebaut! Grosse Flächen harren ihrer Umgestaltung: Was passiert mit «Kern Süd», dem Zeughausareal und der ehemaligen «verbotenen Stadt», dem Zellweger-Areal? Entscheide von grosser Tragweite stehen an – wer kann und soll an ihrer Entstehung partizipieren?

Samstag, 2. Oktober 2010, 14.00 Uhr: Treffpunkt: Perron 1, Bahnhof Uster

Begehung und anschliessende Diskussion in der Zeughaus-Bar mit:

Barbara Thalmann, Architektin und Sozialvorsteherin Uster
Oliver Hagen
, Architekt
Walter Ulmann
, Stadtplaner Uster

Moderation: Ludi Fuchs, Gast im Sozialarchiv 2010

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Der Anlass bildet den Abschluss unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe «In weiten Räumen denken – Urbane Entwicklungen im Grossraum Zürich am Beispiel Uster». Die Veranstaltungen widmen sich Fragen nach der Gestaltung und Qualität des öffentlichen Raums und beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven die Konflikte bei seiner Nutzung, indem Akteure und Entscheidungsträger aus den verschiedensten Feldern mit ihren je eigenen Interessen zusammen ins Gespräch gebracht werden.

Infos zu den bisherigen Veranstaltungen des Schweizerischen Sozialarchivs in Uster finden Sie im Veranstaltungsarchiv.

Clément Moreau, Ausstellungshinweis

Das Musée des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds zeigt gegenwärtig unter dem Titel "Le monde en noir et blanc" eine Ausstellung mit Grafiken von Félix Vallotton, Frans Masereel, Alexandre Mairet, Gerd Arntz, Soeurs Bernadette und Clément Moreau. Von Moreau sind 35 Arbeiten aus der Zeit zwischen 1928 und 1933 zu sehen.

Aus Moreaus Zeit in Berlin stammt die Mappe "Deine Schwester", ein Zyklus, der von Prostitution und sozialer Not handelt. Im Tessiner Dorf Fontana Martina, wo sich ab dem Frühjahr 1930 neben Künstlern viele politisch Vefolgte aufhalten, schneidet Clément Moreau für die nach dem Dorf benannte Zeitschrift "Fontana Martina" über 40 Bilder.
1932 arbeitet Moreau in der Genossenschaftsdruckerei in Basel, wo er seine Bilder direkt in die schweren Bleiklötze stemmt. Diese Grafiken thematisieren die Not und den Protest der Arbeitslosen und deren Widerstand gegen die staatlich verordnete Gewalt der Schweizer Behörden.
Nach einem Besuch in Berlin im März 1933 entgeht Clément Moreau auf der Rückreise in die Schweiz an der Grenze bei Basel nur knapp der Verhaftung durch die Gestapo. Danach lebt er als illegaler Emigrant zuerst in Basel und dann in Zürich, wo er im Verborgenen arbeitet. Die Linol- und Bleischnitte aus Cléments Schweizer Zeit sind aufklärerisch und kämpferisch. Im Zentrum steht der einzelne Mensch, welcher der gesellschaftlichen Realität ausgesetzt ist.

Es ist ein besonderes Ereignis, diese Schnitte in La Chaux-de-Fonds im Dialog mit anderen Werken aus dieser Zeit zu sehen!

Die Ausstellung im Musée des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds dauert noch bis zum 12. September 2010 und ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

> Mehr zur Ausstellung im Musée des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds
> Mehr zur Stiftung Clément Moreau
> Mehr zum Archivbestand von Clément Moreau im Schweizerischen Sozialarchiv

Archive der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS)

Im Sommer 2007 konnte das Schweizerische Sozialarchiv umfangreiche Archivbestände der Partei der Arbeit der Schweiz übernehmen. Dabei handelte es sich um Akten, die im Sekretariat der PdAS an der Rotwandstrasse in Zürich und an weiteren Orten in und um Zürich aufbewahrt wurden: die Archive der Partei der Arbeit der Schweiz und der PdA des Kantons Zürich, das Archiv der Verlagsgenossenschaft "Vorwärts" und das Archiv des Kommunistischen Jugendverbandes (KJV). Leider sind die Archivbestände der PdA und ihrer Organisation lückenhaft überliefert und stark zersplittert. Archivgut in unbekanntem Umfang lagert nach wie vor in Basel und Genf. Weitere Unterlagen befinden sich in Privatbesitz, und ein kleinerer Teil des Parteiarchivs gelangte im Jahr 2001 aus der Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung in die Zentralbibliothek Zürich.
Umso grössere Bedeutung kommt den Nachlässen von Exponentinnen und Exponenten der PdA zu. Solche Nachlässe enthalten vielfach wichtige Unterlagen zur Geschichte der PdA und bilden eine höchst wertvolle Ergänzung der offiziellen Archivbestände. In den letzten Jahren konnte das Schweizerische Sozialarchiv eine ganze Reihe solcher Nachlassbestände übernehmen. Zu erwähnen sind hier in erster Linie die privaten Sammlungen und Dokumentationen von Edgar Woog, Marino Bodenmann, Max Meier, Fritz Heeb, Karl Göhri, Paul Fell, Otto Schudel, Karl Palma und Heiri Strub.
Die Archivbestände der PdA sind aus nachvollziehbaren Gründen nicht einfach frei zugänglich. Für die Konsultation braucht es eine Bewilligung der Parteileitung. Erfreulicherweise werden Gesuche um Einsichtnahme aber sehr speditiv und unkompliziert behandelt. So wurden die PdA-Archive in den letzten zwei Jahren für wissenschaftliche Zwecke bereits rege benutzt.

Von Umweltabgaben und Schneckenbekämpfung

Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Umweltschutz in der Schweiz zum Thema. Doch erst ein gutes Jahrzehnt später konnten sich die vielen heterogenen Gruppierungen, auf deren Fahnen "Umwelt" stand, mit der neu formierten Grünen Partei mehr politisches Gehör verschaffen.

In den 1980er und 1990er Jahren wurde dem Thema mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und es kamen stets neue Facetten hinzu. In unseren Broschüren-/Flugblatt-Dossiers schlug sich das schon früh in Unterteilungen nieder, die den damaligen politischen Kernpunkten entsprachen. So entstanden etwa Dossiers zum Gewässerschutz, zur Abfallbewirtschaftung oder zur Luftreinhaltung. Daneben gab es Dossiers mit dem schönen Titel "Umweltschutz allgemein", die zunehmend ein Sammelsurium neuerer Themen enthielten. Dieser Bestand wurde neu gesichtet und präsentiert sich frisch geordnet und in drei Themen gegliedert: Ökologie, Umweltpolitik und Klimawandel. Dank dieser profilierten Neueinteilung gestaltet sich die Suche nach einem spezifischen Inhalt nun einfach und effizient. Suchte man früher umweltpolitische Dokumente, konnte es schnell passieren, dass aus einer geschätzten Viertelstunde Recherchezeit mehr als eine Stunde wurde. Mit der Neueinteilung kommen umweltpolitisch Interessierte nun auf direktestem Weg auf ihre Kosten. Eine Znünipause reicht aus, um sich mittels der Quellensammlung des Sozialarchivs auf den neusten umweltpolitischen Stand zu bringen.
Doch nicht nur Umweltpolitik bieten die Dossiers, sondern auch alle Klimagipfel von Rio über Kyoto bis Kopenhagen sind bestens repräsentiert. Daneben widerspiegeln die Dokumente auch die Umwelterziehung im Wandel der Zeit: Wurde 1976 den Haushalten noch einfach eine Broschüre zugeschickt, wie Herr und Frau Schweizer zu Hause Umweltschutz betreiben sollten, so scheut der Zürcher Stadtrat seit Beginn des neuen Jahrtausends keinen Aufwand mehr: Jahr für Jahr stellt er Umwelttage auf die Beine, um die Bevölkerung umwelterzieherisch auf den richtigen Weg zu leiten. In der Broschüre von anno dazumal fand etwa das Thema Schädlingsbekämpfung auf einer halben Seite Platz: "Schneckenkörner vergiften Igel und Vögel. Ein eingegrabener Yoghurtbecher mit Bier gefüllt, lockt Schnecken an, ohne andere Tiere zu gefährden", wurde da kurz und bündig gelehrt. Rund vierzig Jahre später, an den Zürcher Umwelttagen 2009, gab es eine sechsstündige Veranstaltung zum Thema Schädlinge.

Die Umwelt hat die Menschen schon vor vierzig Jahren beschäftigt und wird seit einigen Jahren kontinuierlich immer weiter oben auf der politischen Agenda platziert. Kein Zweifel: das Thema verdient es auch in Zukunft, dokumentarisch umfassend begleitet zu werden.

Mittwoch, 8. September 2010: Gipfeltreffen Zürich – Uster

Zweitletzter Anlass im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe "In weiten Räumen denken. Urbane Entwicklungen im Grossraum Zürich am Beispiel Uster".

8. September 2010, 20.00 Uhr:
Stadt- und Regionalbibliothek Uster (vis à vis Bahnhof), Bankstrasse 17

Uster und Zürich sind einander dank der S-Bahn näher gerückt. Wie profitieren die beiden Städte voneinander? Was können sie voneinander lernen, um die Anforderungen der Zukunft in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Verkehr zu meistern?

Corine Mauch, Stadtpräsidentin Zürich, im Gespräch mit Martin Bornhauser, Stadtpräsident Uster
Moderation: Stefan Hotz, Redaktor NZZ

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Infos zu den bisherigen Veranstaltungen des Schweizerischen Sozialarchivs in Uster finden Sie im Veranstaltungsarchiv.

Donnerstag, 26. August 2010: Wohnen für alle?

Im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe "In weiten Räumen denken. Urbane Entwicklungen im Grossraum Zürich am Beispiel Uster" findet am 26. August in Uster die dritte Veranstaltung statt.

26. August 2010, 18.30 Uhr, Treffpunkt: Perron 1, Bahnhof Uster

Günstiger Wohnraum fehlt allenthalben. Fast so rar ist das Engagement von Kommunen und Privaten, in den gemeinnützigen Wohnungsbau zu investieren. Wer drückt sich weshalb, und wohin führt das?

Rundgang und Einführung: Ludi Fuchs, Gast im Sozialarchiv 2010

Diskussion auf dem Weg und anschliessend im Musikcontainer (Asylstr. 10) mit:

Ernst Hauri, Direktor a. i. Bundesamt für Wohnungswesen
Barbara Thalmann, Architektin und Sozialvorsteherin Uster
Marco Brunner, Investor "Im Lot Immobilien", Uster

Moderation: Thomas Gabriel, Leiter Forschung an der ZHAW, Departement für Soziale Arbeit

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Donnerstag, 1. Juli 2010: Wem gehört das Stadtzentrum?

Im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe "In weiten Räumen denken. Urbane Entwicklungen im Grossraum Zürich am Beispiel Uster" findet am 1. Juli in Uster die zweite Veranstaltung statt.

1. Juli 2010, 18.30 Uhr, Treffpunkt: Perron 1, Bahnhof Uster

Mitten in Uster: Die Überbauung auf dem Areal "Kern Nord" entpuppt sich als Sorgenkind, die Umgestaltung von "Kern Süd" ist ein Politikum. Wer darf mitreden, wenn es um die Gestaltung unserer Stadtzentren geht? Am Planungsprozess Beteiligte werfen einen Blick zurück – und voraus.

Rundgang und Einführung: Ludi Fuchs, Gast im Sozialarchiv 2010

Diskussion auf dem Areal und anschliessend im Qbus (Braschlergasse 10) mit:

Thomas Held, Direktor Avenir Suisse, ehemals Planung "Kern Nord"
Reinhard Giger, Vizepräsident Wirtschaftsforum Uster, ehemals Vertreter des privaten Grundeigentümers (Credit Suisse/Winterthur Versicherungen Immobilien)
Heinrich Degelo, Architekt, ausführendes Architekturbüro
Thomas Kübler, Stadtrat und Bauvorstand Uster

Moderation: Ludi Fuchs

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Vorübergehend längere Lieferfristen

Die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau des Theaters Stadelhofen in unserem Haus beeinträchtigen in der Zeit vom 10. Mai bis zum 30. Juni 2010 den Zugang zum Magazin des Sozialarchivs.
Die Wartezeit für Bestellungen erhöht sich dadurch leider von einer halben auf eine ganze Stunde.

Im Übrigen erbringt das Sozialarchiv seine Dienstleistungen während des Umbaus im gewohnten Umfang.

Wir danken für Ihr Verständnis!
Schweizerisches Sozialarchiv, Benutzungsdienst

Neu im Archiv: Der Nachlass von Harry Gmür (1908-1979)

Vor einem guten Jahr, am 14. Mai 2009, führte das Sozialarchiv gemeinsam mit dem Chronos-Verlag die Veranstaltung "Harry Gmür – Bürger, Kommunist, Journalist" durch. Konkreter Anlass war die gleichnamige Buchpublikation von Markus Bürgi und Mario König, die nebst einem ausführlichen biografischen Teil auch politische Kommentare und Reportagen von Harry Gmür enthält.
Harry Gmür selbst entstammte einer wohlhabenden Berner Familie und wuchs, umsorgt von Dienstboten, in einem grossbürgerlichen Haushalt auf. Früh wandte er sich politisch nach links, Ende der 1930er Jahre wurde er Kommunist. Kalter Krieg und Antikommunismus zerstörten jedoch seine Hoffnungen und drängten ihn in eine tiefe politische und persönliche Krise. In der zweiten Lebenshälfte machte Harry Gmür dann als Reporter und viel gelesener Reiseschriftsteller Karriere – unter Pseudonym und in der DDR.

Aus dem Besitz der Erben konnte das Schweizerische Sozialarchiv nun den schriftlichen Nachlass von Harry Gmür übernehmen. Dessen Archiv enthält in erster Linie die Manuskripte seiner Bücher: vom 1927 publizierten Gedichtband über die Dissertation "Thomas von Aquino und der Krieg" von 1933 bis hin zu Reisebüchern der 1960er und 70er Jahre. Vorhanden sind auch hand- und maschinenschriftliche Fassungen ungedruckter Texte sowie eine mehr oder weniger vollständige Sammlung der Zeitschriften- und Zeitungsartikel, für die Harry Gmür u.a. die Pseudonyme Stefan Miller, Manfred Graber und Beat Haller verwandte. Die umfangreiche Dokumentation des publizistischen Werkes von Harry Gmür wird ergänzt durch aufschlussreiche lebens- und familiengeschichtliche Dokumente.

Der Nachlass von Harry Gmür ist zurzeit in Bearbeitung und wird interessierten Forscherinnen und Forschern demnächst zur Verfügung stehen.

Faszinierende Tondokumente zur 80er Bewegung

Zu Beginn der 1980er Jahre formierten sich in einigen Schweizer Städten bedeutende Jugendbewegungen. Im Zentrum der Forderungen standen eine stärkere Berücksichtigung ihrer kulturellen Bedürfnisse durch die öffentliche Hand und möglichst autonome Freiräume. In Zürich wurde der Kampf um ein Autonomes Jugendzentrum (AJZ) besonders intensiv geführt. Die Auseinandersetzungen wurden oft auf der Strasse und gewalttätig ausgetragen. Die tiefe Abneigung vieler Jugendlicher gegen hierarchische Strukturen äusserte sich auch in der Art, wie diese Jugendbewegung ihre Forderungen, Strategien und Aktionen festlegte: Nicht Leaderfiguren oder exklusive Führungszirkel entschieden über den nächsten Demonstrationstermin oder die Verhandlungstaktik mit der Stadt, sondern die für alle Interessierten zugängliche Vollversammlung.

Das Sozialarchiv verfügt über Aufnahmen der ersten zehn Vollversammlungen aus dem Zeitraum zwischen dem Opernhauskrawall, der die Bewegung ausgelöst hatte, und der Eröffnung des AJZ an der Limmatstrasse. Diese Aufnahmen sind seit rund fünf Jahren katalogisiert und ausleihbar; sie wurden nun aber inhaltlich mit Sequenzprotokollen erschlossen, die auf der Datenbank Bild + Ton einsehbar sind. Ein Online-Streaming ist geplant.

Die Aufnahmen entstanden zwischen dem 1. und 28. Juni 1980 in der Roten Fabrik, im Volkshaus, im Platzspitz Park oder im Festzelt vor dem Opernhaus. Die Vollversammlungen waren vor allem in der Anfangszeit Massenanlässe mit bis zu 3’000 Teilnehmenden. Trotz dieses grossen Andrangs und oft stundenlanger Debatten um strategische Finessen dürften die Vollversammlungen – neben dem Druck von der Strasse – wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Stadt nur einen Monat nach den Ereignissen vor dem Opernhaus der Jugend die Liegenschaft an der Limmatstrasse als Treffpunkt überliess.

Vieles an diesen Aufnahmen ist faszinierend. 1980 sind die Feindbilder noch klar definiert: Die politischen Handlungsträger kommen durchwegs schlecht weg, seien sie Vertreter der Stadtexekutive oder linke "Oppositions"-Politiker aus dem Gemeinderat. Das Vertrauen der Jugendlichen in hergebrachte politische Aushandlungsprozesse ist nach jahrelanger Hinhaltetaktik gründlich zerstört. An der Vollversammlung vom 4. Juni 1980, an der auch Stadtpräsident Sigmund Widmer und Sozialvorsteherin Emilie Lieberherr teilnehmen, wird deutlich, wie tief diese Gräben sind. Beide Politiker/innen reagieren verständnislos und irritiert auf die ultimativen Forderungen der Jugendlichen. Die Vollversammlung ihrerseits ist zu keinerlei Kompromissen bereit, wenn es etwa darum geht, der Forderung der Stadt nach einer Verhandlungsdelegation nachzukommen. In anderen Bereichen kann die Vollversammlung aber keine konsequente Marschrichtung ausgeben: Die Frage, wieweit die Militanz gehen dürfe, um das Ziel AJZ zu erreichen, wird mehrmals kontrovers und letztlich ergebnislos diskutiert.

Nach rund 30-stündiger Debatte an zehn Vollversammlungen und mehreren Demonstrationen hat die Jugendbewegung ihr Hauptziel erreicht: Am 28. Juni 1980 wird das AJZ mit einer (leider nicht mehr überlieferten) Vollversammlung und einem Fest eröffnet.