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Einheitliche Inhaltserschliessung im Bibliothekskatalog

Bis anhin wurden die Bücher des Sozialarchivs – wie diejenigen der ETH-Bibliothek –  inhaltlich anhand der Universalklassifikation erschlossen. Im Dezember 2012 sind wir nun für die Beschlagwortung auf die Gemeinsame Normdatei (GND) umgestiegen. Die GND kommt in fast allen grossen Universitätsbibliotheken im deutschsprachigen Raum zur Anwendung, so in den im Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) zusammengeschlossenen Bibliotheken, in der Nationalbibliothek wie auch in den Bibliotheksverbünden in Deutschland und Österreich.
Die gemeinsame Nutzung und Pflege eines identischen Vokabulars und einheitlicher Regeln sind sowohl für die Benutzenden als auch für die Mitarbeitenden von Vorteil. Dank der kooperativen Erschliessung kann das Sozialarchiv von der Arbeit anderer Bibliotheken profitieren und umgekehrt. Daten können unter den Bibliotheken ausgetauscht und nachgenutzt werden. Die Benutzenden wiederum finden bei einer thematischen Recherche in verschiedenen Verbundkatalogen aus dem deutschsprachigen Raum mit denselben Suchbegriffen relevante Treffer.
Auf dem Platz Zürich nutzen die Zentralbibliothek, Universitäts- und Fachhochschulbibliotheken die Gemeinsame Normdatei. Insbesondere für Recherchen im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften kann also in Zukunft mit einem einheitlichen Vokabular nach aktueller Literatur gesucht werden.

«Zum Wohl unserer Landsleute in der Schweiz und zur Ehre unseres Vaterlandes»

Im Zuge der Rekatalogisierung der Berichtsliteratur sind wir auf eine Reihe von interessanten Beständen gestossen, darunter auch rund zehn Schachteln mit Jahresberichten verschiedener deutscher Hilfsvereine in der Schweiz (siehe Signaturen: K 492, K 492 B, K 492 Z) und im Ausland (siehe Signatur: K 492 A).

Der erste dieser Vereine wurde am 7. Februar 1856 in Zürich gegründet und "begann seine Wirksamkeit durch Ertheilung von Beihülfen am 1. März desselben Jahres". Zweck des Vereins war gemäss Statuten von 1861: "… mit Rath und That hülfsbedürftigen Deutschen in der Stadt Zürich und den angrenzenden Gemeinden beizustehen." Ein weiteres Ziel bestand in der Wahrung der Würde Deutschlands im Ausland.
1861 respektive 1862 folgten Gründungen in Bern und Basel, worauf am 20. September 1863 der "Verband der Deutschen Hilfsvereine in der Schweiz" ins Leben gerufen wurde. Zu der Zeit lebten über 50’000 Deutsche permanent in der Schweiz, während sich Tausende vorübergehend oder auf der Durchreise im Land befanden.
Neben den Beiträgen der Vereinsmitglieder wurden die Kassen der Vereine durch Zuschüsse von deutschen Regierungen und Behörden gespiesen. Geleistet wurde vor allem Reiseunterstützung für wandernde Handwerker und Soldaten sowie Unterstützung für ansässige Familien in Not.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges änderten sich Tätigkeit und Selbstverständnis der Vereine. Verstärkt ging es darum "Deutschlands Ehre und Ansehen hochzuhalten". Unterstützung benötigten nun nicht mehr nur Durchreisende und vereinzelte Notleidende, sondern ein grosser Teil der ansässigen Deutschen. Die Familien der einberufenen Wehrmänner erhielten "Kriegsunterstützung" und viele, die in der Kriegszeit ihre wirtschaftliche und berufliche Grundlage verloren, ersuchten um Unterstützung für die Heimreise. Aus dem Ausland kamen deutsche Flüchtlinge in die Schweiz und mussten versorgt werden.
Die Bedeutung der Hilfsvereine in den Kriegsjahren wuchs trotz oder gerade wegen der wachsenden Schwierigkeiten und Not. 1914 existierten Deutsche Hilfsvereine in 19 Schweizer Städten, 1918 war ihre Zahl auf 27 angewachsen. Die Zeiten blieben auch nach Kriegsende hart, die Fürsorgetätigkeit der Vereine, bei sinkenden Mitgliederzahlen und Einnahmen, wichtig.
Der Machtwechsel in Deutschland 1933 scheint, mindestens vom "Verband der Deutschen Hilfsvereine", positiv bewertet worden zu sein: "Wir stellen uns zur neuen Regierung und wollen mit ihr und in ihrem Dienst unsere Arbeit leisten. Wir führen unsere Arbeit selbständig fort, halten aber immer Verbindung auch mit den Vertretern der N.S.D.A.P. in der Schweiz." Nicht alle scheinen diese Befürwortung der neuen Regierung geteilt zu haben. Sinkende Mitgliederzahlen werden unter anderem wie folgt begründet: "Der Grund dieser Abnahme ist überall recht deutlich. Eine ganze Anzahl Mitglieder, namentlich jüdische, können sich in die Neuordnung der Dinge nicht finden."
Die lang andauernde Not, verbunden mit den sinkenden Mitgliederzahlen und dem Schwinden der Zuwendungen aus Deutschland, brachte manchen Verein in Schwierigkeiten. Nur dank ausserordentlichen Zuwendungen durch den Verband konnte sich beispielsweise der Verein St. Gallen in der krisengeschüttelten Ostschweiz über Wasser halten.
Die Rückkehr nach Deutschland, wo die Arbeitslosigkeit sank, scheint eine Notwendigkeit, je länger je mehr aber auch eine interessante Alternative geworden zu sein: "Hunderte von Deutschen und deutschen Familien, die ihre meist langjährige hiesige Arbeitsstätte oder ihr Geschäft aufgeben mussten, mussten vom Vorort oder den Hilfsvereinen finanziell unterstützt werden. […] Hierbei haben wir als Trost die beruhigende Gewissheit, dass die Rückwanderer in der Heimat jetzt wieder sicher Arbeit und Verdienst finden werden."
Frauenfeld zum Beispiel verlor 1936 durch Rückwanderung einen Drittel seiner Mitglieder. Im selben Jahr lieferten nur noch sechszehn Hilfsvereine einen gedruckten Jahresbericht, die anderen behalfen sich mit einem Schreibmaschinenbericht oder beschränkten sich auf rein statistische Angaben. Während der Kriegsjahre scheinen keine Berichte produziert worden zu sein. Das Vermögen des Deutschen Hilfsvereins wurde 1945 durch den Schweizer Staat beschlagnahmt. 1953 nahm der Verband seine Tätigkeiten jedoch wieder auf.

Die Bestände im Sozialarchiv umfassen den Zeitraum von 1857 bis 1938. Es sind Berichte von 37 Ortsvereinen sowie vom Verband vorhanden. Sämtliche Bestände sind lückenhaft, möglicherweise sind die Berichte auch nicht durchgehend erschienen.

> www.recherche-portal.ch

Die Welt entwickeln: Periodika aus den Beständen des Sozialarchivs

Aus Anlass der diesjährigen Veranstaltungsreihe des Sozialarchivs möchten wir Sie auch auf die vielfältigen Bestände des Sozialarchivs zum Thema  Entwicklungszusammenarbeit und Solidaritätsbewegungen in der Schweiz hinweisen. Bücher, Broschüren und Zeitungsausschnitte, Archiv- und Bildbestände lassen sich einfach in den entsprechenden Katalogen und Findmitteln recherchieren. Bei Zeitschriften gestaltet sich die Suche aufwändiger, da man hier nicht thematisch suchen kann. Wir haben deshalb eine (nicht abschliessende!) Liste mit Zeitschriften und Berichtsliteratur zum Thema zusammengestellt, die im Sozialarchiv verfügbar sind.

> Periodika zum Thema Entwicklungszusammenarbeit und Solidaritätsbewegungen in der Schweiz (PDF, 412 KB)

In der Liste finden Sie einerseits Mitteilungsorgane verschiedener, hauptsächlich schweizerischer Akteure: private und kirchliche Hilfswerke, entwicklungspolitische Organisationen, Solidaritätsbewegungen etc. Sie dienen der Meinungsbildung, der Sensibilisierung für die verschiedenen Anliegen und der Politisierung der Bevölkerung sowie der Mobilisierung von Spendengeldern. Die Spannweite reicht von lokalen Solidaritätskomitees, deren Publikationen nur wenige Male erschienen sind, bis zu etablierten Hilfswerken, deren Wirken über Jahrzehnte festgehalten ist.
Andererseits finden Sie in der Liste auch die Jahresberichte von Institutionen, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit und internationalen Solidarität engagieren/engagiert haben. Diese Tätigkeitsberichte dokumentieren die Veränderungen innerhalb der einzelnen Organisationen und legen Rechenschaft über deren Aktivitäten ab.
Insgesamt tut sich ein breites Spektrum von Organisationen in der Schweiz auf. Anhand der Publikationen lässt sich nachvollziehen, wie sich die Tätigkeitsfelder und die Reflexion über das eigene Engagement über die Zeit verändert haben.

Verfeinerte Recherchemöglichkeiten dank angereicherter Katalogdaten

Die Suche nach einem spezifischen Buch ist mit dem Online-Zugriff auf den NEBIS-Katalog einfach geworden. Jederzeit und von überall her kann das gewünschte Werk mithilfe von Titelangaben oder über den Namen des Autors recherchiert und bestellt werden.

Thematische Recherchen stellen eine grössere Herausforderung dar. Engen Sie die Suche zu sehr ein, besteht die Gefahr, dass Sie die entscheidende Nadel im Heuhaufen verpassen. Suchen Sie hingegen zu breit, erschwert die  grosse Treffermenge das Auswählen der tatsächlich relevanten Titel. Ein Buch allein aufgrund der Angaben im Katalog inhaltlich zu beurteilen, bleibt – trotz der thematischen Erschliessung mit Schlagwörtern – anspruchsvoll. Buchtitel können irreführend sein, so dass sich Fehlbestellungen kaum vermeiden lassen. Enttäuschte Benutzerinnen und Benutzer sind die Folge.
Insbesondere können Aufsätze, die in einem Sammelband erschienen sind, nur über dessen meist sehr allgemein gehaltenen Titel recherchiert werden. Weder die Autoren noch die Titel der einzelnen Aufsätze sind im Katalog verzeichnet. Gerade hier kann die Anreicherung der Katalogdaten durch gescannte Inhaltsverzeichnisse den Benutzenden wertvolle zusätzliche Hinweise zum Inhalt eines Buches liefern. Die Qualität der Informationsrecherche erhöht sich dadurch erheblich.

Seit März 2012 werden auch bei einer Auswahl der Neuerwerbungen des Schweizerischen Sozialarchivs die Inhaltsverzeichnisse gescannt und als PDF-Dateien mit den Katalogdaten verknüpft. In den ersten zwei Monaten wurden vom Digitalisierungszentrum der Zentralbibliothek Zürich im Auftrag des Sozialarchivs knapp 150 Inhaltsverzeichnisse digitalisiert.
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis eines Buches mit angereicherten Katalogdaten können so direkt aus dem NEBIS-Katalog als PDF eingesehen werden.
Das automatische Durchsuchen der gescannten Objekte ist allerdings auf den NEBIS-Rechercheportalen vorläufig noch nicht möglich, die Funktion soll aber in naher Zukunft angeboten werden. Bis dahin muss man sich mit der alten NEBIS-Suchoberfläche behelfen, wo bei der Stichwortsuche die Suchoption "Stichwörter aus allen Feldern inkl. Inhaltsverzeichnisse" ausgewählt werden kann.

»Chindsgi»: Informationsbulletin des Experimentier-Kindergarten-Vereins Zürich, erschienen von 1972 bis 1976.
"Chindsgi": Informationsbulletin des Experimentier-Kindergarten-Vereins Zürich, erschienen von 1972 bis 1976.

Sämtliche Zeitschriften im NEBIS-Katalog

Wir haben Grund zur Freude. – Warum? Ein Meilenstein ist erreicht! Sämtliche Zeitschriften des Sozialarchivs sind endlich vollständig im NEBIS-Katalog enthalten. Im Lauf der letzten zwei Jahre wurden die letzten 1’300 von insgesamt ca. 5’500 alten Titeln neu katalogisiert und können nun von den Benutzerinnen und Benutzern online recherchiert werden. Damit gehört die Suche im Zettelkatalog auch für Zeitschriften der Vergangenheit an.

Neben wissenschaftlichen Journalen, Gewerkschafts- und Arbeiterpresse zählen auch Publikationen verschiedener sozialer Bewegungen zu den neu erfassten Titeln. Viele dieser originellen und grafisch sehr schön gestalteten Schweizer Publikationen sind einzigartig und heute nur noch im Sozialarchiv zu finden. Zum Beispiel Schüler- und Lehrlingszeitschriften, Veröffentlichungen von Studentenorganisationen aus den bewegten 1970er und 1980er Jahren, Periodika von Soldatenkomitees oder Quartier- und Gassenblätter aus Zürich.
Zwei dieser Schätze der Schweizer Bewegungspresse seien im Folgenden näher vorgestellt:

Die "Telefonziitig" (Signatur: D 4346) erschien von 1975 bis 1983 täglich in Zürich. Allerdings nicht in gewohnter, gedruckter Form. Die Texte wurden im Zürcher Dialekt auf Tonband gesprochen und waren via Telefon jederzeit für jedermann von überall her zugänglich. Mitgeteilt wurden in den dreiminütigen Bulletins tagesaktuelle Nachrichten und kulturelle Veranstaltungen, aber auch politische Meldungen zu Demonstrationen oder Besetzungen in der Stadt.
Im Sozialarchiv verwahren wir die maschinengeschriebenen Manuskripte und Textentwürfe der "Telefonziitig". Die amüsant zu lesenden Dokumente sind im Lesesaal einsehbar und geben einen unmittelbaren Einblick in die Zeit von damals. Ausserdem hat das Sozialarchiv auch das Mitteilungsblatt für Abonnenten, Gönner, Hörer und Interessenten der "Telefonziitig" gesammelt, das zusätzliche Informationen über diese alternative Form der Presse liefert.

Hinter der Signatur D 4745 und dem harmlosen Namen "Chindsgi" versteckt sich das Informationsbulletin des Experimentier-Kindergarten-Vereins Zürich (erschienen von 1972 bis 1976). Zum Verein gehörten freie Kindergärten aus einzelnen Zürcher Gemeinden sowie die engagierte Elternschaft, insbesondere Mütter aus der Zürcher Frauenbefreiungsbewegung. Ganz im Sinne der Zeit verschrieb sich die Gruppierung der freiheitlich antiautoritären Erziehung und förderte das selbstbestimmte Heranwachsen der Kinder ohne Normen, Verbote und Tabus. In der Gestaltung der Titelblätter durch Kinderhand widerspiegeln sich diese Vorstellungen des Vereins. (Vom Experimentier-Kindergarten-Verein Zürich besitzt das Schweizerische Sozialarchiv im Übrigen auch das Archiv.)

Diese und viele weitere interessante ältere Zeitschriftentitel können online im NEBIS-Katalog recherchiert werden. Die Bestellung (mit Signatur) erfolgt nach wie vor mit Bestellschein. Ein Blick in diese Trouvaillen lohnt sich!

Buchbesprechung

Der Falschschreiber. Mein Umgang mit dem Buchstabensalat.
Zürich 2010.

Jüngste Erhebungen haben ergeben, dass in der Schweiz rund 16 Prozent der Wohnbevölkerung auch nach neun Jahren Grundschule nur unzureichend lesen und schreiben können. Was dies für die Betroffenen konkret bedeutet, wie diese mit ihrem Illettrismus umzugehen lernen und ihn erfolgreich überwinden können, zeigt der vom ehemaligen Illettristen Kilian Fuhrer diktierte Bericht "Der Falschschreiber. Mein Umgang mit dem Buchstabensalat". Eindrücklich beschreibt Fuhrer seine täglichen Ängste und die Scham, die seine Leseschwäche während der Schulzeit und der Berufslehre, im Berufsalltag wie im Privatleben bei ihm auslöste. Fuhrers Bericht lässt erahnen, welchen enormen Aufwand es für die Betroffenen bedeutet, die Strategien aufrechtzuerhalten, mit denen sie ihre Schwäche zu verbergen versuchen. Der Bericht zeigt auch, welchen Einfluss die Reaktionen des sozialen Umfeldes der Betroffenen haben können: Einerseits stiess Fuhrer wegen seiner Leseschwäche immer wieder auf schmerzliche Ablehnung und musste das Unverständnis und das Schweigen erfahren, das dem Illettrismus bis heute vonseiten der Gesellschaft entgegengebracht wird. Andererseits traf er auf das nötige Verständnis, das ihm den Antrieb gab, sich an einen Lese- und Schreibkurs für Erwachsene anzumelden und so seinen Illettrismus zu überwinden.
Mit der Lancierung des Buchprojekts "Der Falschschreiber. Mein Umgang mit dem Buchstabensalat" versucht die Stiftung für Alphabetisierung und Grundbildung Schweiz (SAGS) der Tabuisierung des Themas Illettrismus in der Öffentlichkeit wie bei den Betroffenen selbst entgegenzuwirken. Dass dieses Anliegen gesellschaftliche Relevanz besitzt, zeigt die Tatsache, dass der Illettrismus neben der grossen persönlichen Belastung im Alltag der Betroffenen auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten von rund 1.1 Milliarden Franken pro Jahr verursacht. Zusammen mit einem informativen Theorieteil soll dieses Buch helfen, die bereits bestehenden Massnahmen zur Bekämpfung des Illettrismus weiterhin erfolgversprechend umzusetzen und auszubauen.

Kilian Fuhrer:
Der Falschschreiber. Mein Umgang mit dem Buchstabensalat.
Zürich 2010.

Das Buch kann bei der Stiftung für Alphabetisierung und Grundbildung Schweiz (SAGS) bestellt werden (www.stiftung-sags.ch).

Das Projekt wurde vom Fonds "Forschung Ellen Rifkin Hill" des Schweizerischen Sozialarchivs unterstützt.

Das Rechercheportal – der neue Zugang zum NEBIS-Katalog

In der ganzen Bibliothekswelt ist ein Wandel der Online-Kataloge im Gange. Die Suchoberflächen werden moderner, einfacher und benutzerfreundlicher. Ab dem 4. Januar 2011 wird auch das Schweizerische Sozialarchiv für den NEBIS-Katalog eine neue Suchoberfläche zur Verfügung stellen: Das Rechercheportal (http://www.recherche-portal.ch) verspricht einen leicht verständlichen und schnellen Zugriff auf die NEBIS-Katalogdaten.
Das Rechercheportal wird von der Zentralbibliothek Zürich gestaltet. Benutzende der Zentralbibliothek werden also im Sozialarchiv dieselbe vertraute Katalogoberfläche vorfinden.

Was ist im Rechercheportal enthalten?
Das Rechercheportal bietet Zugriff auf die Bestände sämtlicher NEBIS-Verbundbibliotheken: Neben dem Sozialarchiv, der Zentralbibliothek und der ETH-Bibliothek sind die Museumsgesellschaft, die Bibliotheken der ZHAW und viele mehr vertreten. Das Rechercheportal verzeichnet Bücher, Zeitschriften, Broschüren, audiovisuelle Medien, Bilder, Musikalien, Karten sowie lizenzierte E-Journals und E-Books.

Was findet man nicht im Rechercheportal?
Wie im NEBIS-Katalog sind auch im Rechercheportal die Bestände der meisten Institutsbibliotheken der Universität Zürich nicht enthalten. Sie finden sich nach wie vor im Katalog IDS Zürich. Swissbib Zürich – zugänglich über die Homepage der Zentralbibliothek – ermöglicht eine gemeinsame Suche über beide Kataloge.
Wer auf dem Platz Zürich nicht fündig geworden ist, kann seine Suche ausweiten auf Swissbib Schweiz (http://www.swissbib.ch), den Metakatalog der Schweizer Hochschulbibliotheken und der Schweizerischen Nationalbibliothek.

Aktualisierter Präsenzbestand im Lesesaal

Im Lesesaal steht den Benutzerinnen und Benutzern des Sozialarchivs ein umfangreicher Präsenzbestand an Büchern und Zeitschriften zur Verfügung.

Der Buchbestand umfasst rund 500 Titel und besteht aus Gesamtdarstellungen, Statistiken, Nachschlagewerken, Fachbibliografien und Adressverzeichnissen, welche die einzelnen Sammelschwerpunkte des Sozialarchivs (Gesellschaft, Politik, Geschichte, Arbeit, Sozialpolitik) abdecken. Sowohl Fachlexika als auch allgemeine Nachschlagewerke finden sich zu weniger zentralen Gebieten wie Recht, Wirtschaft und Kultur. Diese Präsenzbibliothek ermöglicht einen raschen Zugang zu Informationen – sei es, um einen ersten Überblick über ein Thema zu gewinnen oder um Sachverhalte, Daten und Fakten abzugleichen.
Die Präsenzbibliothek wird zwar laufend durch Neuerscheinungen ergänzt, jedoch fand die letzte systematische Überprüfung des gesamten Bestandes 1997 statt. Im Verlauf dieses Jahres wurde daher der gesamte Bestand auf seine Aktualität hin überprüft. Veraltete, nicht benutzte Bücher sowie ähnliche Bücher zum gleichen Thema wurden entfernt. Ebenso wurden nicht zum Sammelgebiet gehörende Titel herausgenommen. Für veraltete Büchertitel wurden Neuauflagen oder ein gleichwertiger Ersatz beschafft. Insgesamt wurden 46 Bücher entfernt und 44 neu aufgestellt. Neu eingeführt wurde das Thema "Kommunikationswissenschaften" –  die sieben Titel sind in der Abteilung LS 1 "Kultur, Wissenschaft" zu finden. Nach Abschluss der Aktualisierung wurde auch das Gesamtverzeichnis der Präsenzbibliothek nachgeführt, es liegt bei der Informationstheke auf.
Der Periodikabestand wurde bereits vor rund drei Jahren überprüft. Aktuell liegt die jeweils neueste Nummer von rund 660 Zeitungen und Zeitschriften zur Lektüre bereit. Ende 2009 wurde ausserdem der alphabetische Zugriff darauf erneuert, denn der bisherige Zettelkasten war aus heutiger Sicht umständlich in Bedienung und Aktualisierung. Neu liegt bei der Informationstheke eine übersichtliche Titelliste auf, die rasch zum gesuchten Lesesaalfach führt. Der thematische Zugriff erfolgt nach wie vor über die Aufstellung der Zeitschriften nach Themengruppen.

Mit der jüngsten Aktualisierung des Buchbestandes befindet sich nun das gesamte Präsenzangebot im Lesesaal auf dem neuesten Stand.

Verzeichnis elektronischer Zeitschriften

Mit der neuen Website hat das Schweizerische Sozialarchiv am 11. Februar 2010 auch ein Verzeichnis seiner elektronischen Zeitschriften aufgeschaltet.

Das Sozialarchiv bietet seinen Benutzerinnen und Benutzern seit mehreren Jahren Zugriff auf ausgewählte E-Journals – aktuell sind es 134 Titel. Dabei handelt es sich um wissenschaftliche Publikationen aus dem Sammelbereich, um Amtsdruckschriften sowie um graue elektronische Zeitschriften von wichtigen Organisationen, Parteien und Bewegungen.

Während die wissenschaftlichen Titel bereits früher auch über die Website des Sozialarchivs zugänglich waren, mussten die anderen Zeitschriften jeweils über den NEBIS-Katalog angewählt werden. Mit dem neuen Verzeichnis ist nun erstmals das gesamte Angebot an elektronischen Zeitschriften mit wenigen Klicks erreichbar. Es ist auch möglich, das alphabetische Verzeichnis nach Zeitschriftentypen und Sachgruppen zu filtern oder mit einer Stichwortsuche zu durchsuchen. Da das Verzeichnis direkt aus dem NEBIS-Katalog gespiesen wird, kann es einfach auf aktuellem Stand gehalten werden.

Aus dem Verzeichnis führt jeweils ein Link auf die Zeitschrift – entweder direkt (v.a. graue Titel) oder über eine Zwischenseite mit dem Linking-Service SFX des NEBIS-Verbundes (v.a. wissenschaftliche Titel). Ein zweiter Link führt auf die Titelaufnahme im NEBIS-Katalog, wo auch der gedruckte Bestand der Zeitschrift aufgeführt ist.

Kostenpflichtige E-Journals sind nur im Lesesaal des Sozialarchivs zugänglich, von extern besteht aber z.T. Zugang zu Inhaltsverzeichnis und Abstracts. Bei diesen Angeboten sind daher im Verzeichnis die vom Schweizerischen Sozialarchiv lizenzierten Jahrgänge angegeben. Falls der Zugriff auf eine der Zeitschriften einmal nicht funktionieren sollte, freuen wir uns über eine Mitteilung, um dem Problem möglichst rasch auf den Grund gehen zu können.

Zuwachsliste

Die Bücher und Zeitschriften sind für die Neuerwerbungsliste in 22 Sachgruppen eingeordnet. In jeder Sachgruppe sind historische und aktuelle Darstellungen des jeweiligen Themas zu finden. Geografisch liegt der Schwerpunkt auf der Schweiz, gefolgt von Deutschland und Westeuropa allgemein. Literatur wird in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch erworben.