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Nein-Plakat zur kantonalen Volksinitiative «Gegen Steuergeschenke für Superreiche; für einen starken Kanton Zürich», 2013 (Urheber:in unbekannt/SozArch F Pe-1430)
Nein-Plakat zur kantonalen Volksinitiative "Gegen Steuergeschenke für Superreiche; für einen starken Kanton Zürich", 2013 (Urheber:in unbekannt/SozArch F Pe-1430)

Der Jahresbericht 2022 liegt vor

Das Wichtigste in Kürze

Das Thema « Steuern » ist ein politischer und gesellschaftlicher Dauerbrenner. Wer wie viel Steuern bezahlen muss, wer mit welchen Mitteln die Bezahlung von Steuern vermeidet, welche Steuerarten gerecht oder ungerecht, sozialverträglich oder wirtschaftsfreundlich sind, welche Auswirkungen steuerpolitische Veränderungen auf Staat, Wirtschaft, einzelne gesellschaftliche Gruppen und die Umwelt haben, steuerliche Unterschiede zwischen benachbarten Gemeinden und Kantonen sowie internationale Versuche zur Steuerharmonisierung sind immer wieder Gegenstand politischer und medialer Debatten, die etwa Wortschöpfungen wie « Steueroase », « Steuergeschenke » oder « Steuerhölle » hervorgebracht haben. Allein im Berichtsjahr 2022 wurden die Stimmberechtigten zweimal für steuerpolitische Bundesvorlagen an die Urne gerufen, hinzu kamen mehrere kantonale Urnengänge zu Steuerfragen. Die Illustrationen des vorliegenden Jahresberichts laden Sie ein zu einem Streifzug durch ein Jahrhundert Steuerpolitik und zeigen Veränderungen, vor allem aber Konstanten bei der Vermittlung der komplexen Materie durch Parolen und Bilder.

Im Berichtsjahr hat das Sozialarchiv das Angebot an analogen und digitalen, schriftlichen und audiovisuellen Quellen, wissenschaftlicher und grauer Literatur zu seinen Schwerpunktthemen erneut in allen Abteilungen ausgebaut. Das Archiv verzeichnete eine rekordhohe Zahl von 78 neuen Beständen. Wichtige Übernahmen waren etwa die Archive von terre des hommes schweiz, Integras (Fachverband Sozial- und Sonderpädagogik), CIPRA Schweiz, Solidarité sans frontières und dem Verein Shedhalle Zürich, die Vorlässe von Regula Renschler sowie Judith und Sergio Giovannelli-Blocher und umfangreiche Nachlieferungen zu den Archiven der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie, Partei der Arbeit, des Schweizerischen Verbandes für Frauenrechte, Schweizerischen Bankpersonalverbandes, Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerks/Solidar Suisse, Personalverbandes des Bundes und Public Eye/Erklärung von Bern. Die drittmittelfinanzierten Erschliessungs- und Digitalisierungsarbeiten an der Sammlung « Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte » und dem Fotoarchiv Claude Giger konnten vorangetrieben werden. Das von Felix Aeppli übernommene umfangreiche Rolling-Stones-Archiv wurde der Benutzung zugänglich gemacht.

Die Bestände des Sozialarchivs wurden im Berichtsjahr intensiv genutzt. Sowohl im Archiv als auch in der Sachdokumentation nahmen die Anzahl der Benutzer:innen und der Benutzungstage gegenüber dem Vorjahr zu. Hingegen zeigen sich bei der Benutzung der Bibliotheksbestände nach wie vor grosse Unsicherheiten und Orientierungsprobleme im Umgang mit dem neuen swisscovery-Katalog. Einen hohen Stellenwert hatten auch in diesem Berichtsjahr die Vermittlungsaktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit. Nachdem sich im Frühjahr die pandemische Situation beruhigt hatte, konnte bei den Führungen und öffentlichen Veranstaltungen wieder auf Normalbetrieb mit physischen Anlässen umgestellt werden. Im September war das Sozialarchiv – zum fünften Mal nach 1972, 1988 und 2006 sowie der digitalen Tagung von 2021 – Gastgeber der Jahreskonferenz der « International Association of Labour History Institutions » (IALHI). Die analogen und digitalen Kommunikationskanäle des Sozialarchivs wurden im Berichtsjahr weiterentwickelt. Auf das Frühjahr 2022 hin erfolgte ein konzeptioneller und visueller Relaunch des « SozialarchivInfo ». Während des ganzen Jahres liefen inhaltliche, technische und organisatorische Vorarbeiten für einen Relaunch der Website auf das Jahr 2024 hin. Der Fonds « Forschung Ellen Rifkin Hill » förderte im Berichtsjahr acht Projekte.

Auch wurden im Berichtsjahr verschiedene betriebliche Neuerungen vorbereitet. Nach den pandemiebedingten Erfahrungen mit Homeoffice wurden Richtlinien für die dauerhafte Möglichkeit von mobilem Arbeiten entwickelt und umgesetzt. Ebenso erfolgten Vorarbeiten für die Neuaufstellung der Archivabteilung und Informatik im Hinblick auf bevorstehende Personalwechsel und als Reaktion auf die Erfordernisse des digitalen Wandels.

Das Schweizerische Sozialarchiv dankt allen, die es 2022 unterstützt haben: den Behörden, den Vereinsmitgliedern, den Partnerinstitutionen und -vereinigungen, den Benutzerinnen und Benutzern sowie allen Personen und Organisationen, die uns Schenkungen und Leihgaben anvertraut haben. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne deren Einsatz das Sozialarchiv seine vielfältigen Aufgaben nicht erfüllen könnte.

Der vollständige Jahresbericht 2022 als PDF (6 MB)

5. mai 2023 arrière