Die Geschenkbibliothek von Nationalrat Robert Grimm ist fertig bearbeitet und neu im NEBIS-Katalog recherchierbar.
Der Politiker und Publizist Robert Grimm (* 16. April 1881 in Wald ZH; † 8. März 1958 in Bern) war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Sozialdemokratie in der Schweiz nach dem Ersten Weltkrieg. Grimm war unter anderem Sekretär des Arbeiterbundes Basel, Redaktor der "Berner Tagwacht", Berner Stadtrat, Präsident der SP Kanton Bern und Nationalrat. Zudem war er Hauptinitiator der internationalen sozialistischen Konferenzen in Zimmerwald und Kiental wie auch des Oltener Aktionskomitees, welches 1918 den Landesstreik ausrief.
Grimm wurde 1938 der erste sozialdemokratische bernische Regierungsrat und übernahm das Amt des Bau- und Eisenbahndirektors. Dies führte später zur Wahl zum Direktor der BLS.
Der Geschenkbestand von Robert Grimm, welcher dem Sozialarchiv von Ursula McCarthy-Grimm, der Tochter von Robert Grimm, übergeben wurde, umfasst rund 750 Bücher und Kleinschriften. Er widerspiegelt Grimms lebenslange Auseinandersetzung mit dem Sozialismus, insbesondere mit dessen marxistischer Ausprägung, und seine grosse Aufmerksamkeit gegenüber den Anliegen der nationalen und internationalen Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung. Die Bücher zeigen sein Interesse an den theoretischen Grundlagen des Sozialismus und des Massenstreiks als Kampfmittel sowie an der Nationalökonomie und am Faschismus. Daneben gibt es einige Werke zur Verkehrspolitik und zum Eisenbahnwesen.
Ein kleiner Bestand an antiquarischen Werken, der sich vorwiegend aus Bänden zur Schweizer und Berner Geschichte und aus einigen nachträglich gebundenen Sammelbänden mit Werken desselben Autors zusammensetzt, lässt zudem Grimms technisches Interesse an Büchern erkennen, welches auf seine Lehre als Buchdrucker zurückzuführen ist.
Häufig sind die Bücher aus Grimms Bibliothek signiert und mit Notizen und Markierungen versehen, welche seine Beschäftigung mit der jeweiligen Thematik dokumentieren. In diversen Werken finden sich auch persönliche Widmungen der Verfasser, so zum Beispiel in der Dissertation von Rosa Luxemburg.
Die Titel der Geschenkbibliothek von Robert Grimm sind nun im NEBIS-Katalog verzeichnet. In ihrer Gesamtheit können sie dort durch die Eingabe von "E19Grimm" aufgerufen werden.