Das Wichtigste in Kürze
Im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs herrscht bekanntlich ein striktes Rauchverbot. Das Rauchen als Thema ist in den Beständen des Sozialarchivs aber reichlich vertreten. Fotografien und Plakate, Broschüren und Karikaturen zeugen von der Vielschichtigkeit des Rauchens als soziale Praxis mit schicht-, geschlechts- und generationenspezifischen Variationen, als Politikum, als Wirtschaftsfaktor und als medizinisches Problem. Die zur Illustration dieses Jahresberichts verwendete kleine Auswahl von Bildmaterial demonstriert anhand des Beispiels Rauchen die Vielfalt, in der gesellschaftliche Phänomene in den verschiedenen Abteilungen des Sozialarchivs vertreten sind.
Im Berichtsjahr hat das Angebot an analogen und digitalen, schriftlichen und audiovisuellen Quellen, wissenschaftlicher und grauer Literatur zu den Schwerpunktthemen des Sozialarchivs wiederum in allen Abteilungen deutlich zugenommen. Mit den Archiven der Pro Juventute Schweiz und der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale wurden die umfangreichen Akten zweier zentraler Organisationen der Schweizer Geschichte des 20. Jahrhunderts übernommen und erschlossen. Zwei weitere wichtige Übernahmen wurden im Berichtsjahr vorbereitet und werden 2019 umgesetzt. Sie betreffen das Archiv des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes und die Sammlung von Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte. Bei der Retro-Digitalisierung der historischen Gewerkschaftspresse wurde die erste Etappe abgeschlossen. Seit Sommer 2018 sind nun 9 Titel, die das ganze 20. Jahrhundert abdecken, auf dem neuen Zeitungsportal der Nationalbibliothek online verfügbar.
Die Benutzung ist 2018 zum dritten Mal in Folge gestiegen. Einen hohen Stellenwert hatten wiederum die Vermittlungsaktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit. Die runden Jahrestage der globalhistorischen Epochengrenzen von 1918 und 1968 haben das Veranstaltungsprogramm dominiert. Die vom Schweizerischen Sozialarchiv zusammen mit dem Landesmuseum organisierte und vom Bundespräsidenten eröffnete Landesstreik-Ausstellung fand beim Publikum grossen Zuspruch und hat ein breites mediales Echo erfahren. Auf eine gute Resonanz trafen auch die öffentlichen Präsentationen und Vernissagen, der elektronische Newsletter, der Facebook- und Instagram-Auftritt sowie die Führungen für Studierende aller Stufen. Der Fonds “Forschung Ellen Rifkin Hill” förderte im Berichtsjahr zwei Promotionsprojekte an Schweizer Universitäten und die Publikation eines Sammelbands.
Das Schweizerische Sozialarchiv dankt allen, die es 2018 unterstützt haben: den Behörden, den Vereinsmitgliedern, den Partnerinstitutionen und -vereinigungen, den Benutzerinnen und Benutzern sowie allen Personen und Organisationen, die uns Schenkungen und Leihgaben anvertraut haben. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne deren Einsatz das Sozialarchiv seine vielfältigen Aufgaben nicht erfüllen könnte.
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