Ende der 1970er Jahre startete die Osteuropa-Abteilung des Historischen Seminars der Universität Zürich unter der Leitung von Prof. Carsten Goehrke das Forschungsprojekt "Auswanderung aus der Schweiz in das Zarenreich". Neben zahlreichen Studien zu kantons- und berufsspezifischen Aspekten der Russlandwanderung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte eine Datenbank mit Angaben zu fast 4’000 Berufstätigen erstellt, systematisch Materialien gesammelt, Tonbandinterviews mit Rückwanderern geführt und eigene Forschungsarbeiten vorangetrieben. Als Ergebnis dieser Arbeiten entstand das "Russlandschweizer-Archiv", eine umfangreiche Sammlung von Briefen, Erinnerungen, Familiengeschichten, Tonbändern, Fotodokumenten, Publikationen, Zeitungsartikeln.
Zum "Russlandschweizer-Archiv" gehören auch der Provenienzbestand der "Vereinigung der Russlandschweizer" (inkl. der Schweizerischen Hilfs- und Kreditorengesellschaft Secrusse) sowie verschiedene Forschungsdokumentationen (u.a. die Forschungsmaterialien von Urs Rauber zur Schweizer Industrie in Russland, Unterlagen von M. Weisbrod über Zürichtal oder die Dokumentation von Joseph Ehret zu Tessiner Steinbauspezialisten). Ferner sind im "Russlandschweizer-Archiv" auch zwei online verfügbare Personen-Datenbanken vorhanden.
Mitte September 2013 wurde das "Russlandschweizer-Archiv" dem Schweizerischen Sozialarchiv übergeben, um es dort in Zukunft professionell aufzubewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Bestände werden zurzeit neu verpackt, sind jedoch in einer provisorischen Ordnung ab sofort zugänglich und konsultierbar. Bis zum Abschluss der Erschliessungs- und Verzeichnungsarbeiten sind die Datenbanken und Verzeichnisse vorläufig noch über die Website der Abteilung für Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Universität Zürich recherchierbar.