Buchpräsentation mit dem Autor Linus Schöpfer sowie Michael Jucker (Universität Luzern/Verein Schweizer Sportgeschichte) und Christian Koller (Schweizerisches Sozialarchiv)
Hunderttausende besuchen heute Schwingfeste oder schauen sich die Kämpfe auf Bildschirmen an. Das Schwingen gilt als Schweizer Nationalsport, der am bevorstehenden 45. Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug einen Höhepunkt erfahren wird und das Bild einer bäuerlich-alpinen Schweiz vermittelt.
Der Historiker und Kulturjournalist Linus Schöpfer weist in seiner neuen Kulturgeschichte des Schwingens aber auch auf andere Linien hin: Nach dem Landesstreik entstand ein sozialistischer Arbeiterschwingerverband, der den Kampfsport als Ausgleich zu den einförmigen Belastungen des Körpers durch Fabrikarbeit und zugleich als Vorbereitung auf zukünftige Klassenkämpfe propagierte.
Dieses trotz seiner Dauer von sechs Jahrzehnten vergessene Kapitel der Schweizer Sportgeschichte lädt ein, grundsätzlich über gesellschaftliche Vorstellungen zu einzelnen Sportarten zu diskutieren: Warum gelten bestimmte Disziplinen als “ländlich” oder “urban”, “traditionell” oder “modern”, “männlich” oder “weiblich”, “einheimisch” oder “importiert”, “elitär” oder “volkstümlich”?
Dienstag, 16. Juli 2019, 19 Uhr
Schweizerisches Sozialarchiv, Medienraum
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