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Vor 40 Jahren: Ein neuer Kanton entsteht

Als im November letzten Jahres die Regierungsstatthalterin des Berner Juras das Abstimmungsresultat des Vorjahres über einen Wechsel der Stadt Moutier in den Kanton Jura annullierte, schickte sie eine Auseinandersetzung in die Nachspielzeit, die seit Jahrzehnten die Schweizer Politik und Öffentlichkeit beschäftigt hat. Ihren Höhepunkt erreichte die Diskussion um die Jurafrage vor 40 Jahren mit der Gründung eines neuen Kantons, was einen in der Geschichte des modernen Schweizer Bundesstaates einmaligen Vorgang darstellte. Die Geschichte der jurassischen Autonomiebestrebungen reicht aber weit länger zurück und lohnt heute angesichts des Aufschwungs separatistischer Bewegungen etwa in Katalonien und Schottland eine genauere Betrachtung.

In der frühen Neuzeit gehörten das Gebiet des heutigen Kantons Jura wie auch des Berner Juras zum Fürstbistum Basel, dem weltlichen Herrschaftsbereich der Bischöfe von Basel. Dessen aus sechszehn Vogteien bestehendes Territorium war konfessionell, sprachlich und administrativ sehr heterogen. Die nördlichen Vogteien wurden zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gerechnet, die südlichen, teilweise burgrechtlich mit der Stadt Bern verbundenen Vogteien zur Eidgenossenschaft. Während der Französischen Revolution besetzten die Franzosen 1792 den nördlichen Teil des Fürstbistums, errichteten zunächst einen kurzlebigen Satellitenstaat namens „Raurakische Republik“ und gliederten das Gebiet dann 1793 der Französischen Republik an. 1815 gelangte der Jura durch Beschluss des Wiener Kongresses zu Bern. Gemäss der Vereinigungsurkunde von 1815 stand der Jura im gleichen Abhängigkeitsverhältnis zum patrizischen Stadtstaat wie die übrige Berner Landschaft, behielt aber das fortschrittlichere Steuersystem aus der französischen Zeit bei. Die liberalen Berner Verfassungsrevisionen von 1831 (mit der Anerkennung der französischen Sprache) und 1846 wurden im Jura deutlich gutgeheissen. Im Vorfeld der Revision von 1831 sangen liberale Oppositionskräfte in Porrentruy erstmals die „Rauracienne“, die mit einem neuen Text dann ab 1950 zum Lied der jurassischen Separatistenbewegung wurde und seit 1990 offizielle Kantonshymne des Jura ist.

Bereits im 19. Jahrhundert war gelegentlich von einer „Jurafrage“ die Rede. 1893 wurde im Jura die neue Berner Kantonsverfassung, die den steuerlichen Sonderstatus beseitigte, massiv abgelehnt. Gegen Ende des Jahrhunderts tauchten erste Forderungen nach einer Loslösung vom Kanton Bern auf. Beeinflusst durch interne und externe Entwicklungen verstärkten sich diese Stimmen nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Zum einen waren sie eine Reaktion auf verstärkte Germanisierungsversuche im französischsprachigen Kantonsteil Berns. Hinzu kam eine generelle Verschlechterung des Verhältnisses der beiden grössten Sprachgruppen der Schweiz vor dem Ersten Weltkrieg. 1914 verschärften sich diese Spannungen zum sogenannten „fossé“. Ursachen waren gegensätzliche Sympathien für die kriegsführenden Koalitionen, die von der Romandie abgelehnte Wahl des deutschfreundlichen Generals Ulrich Wille sowie fehlende Proteste der mit einem deutschen Sieg rechnenden Landesregierung gegen den vor allem in der Romandie mit grosser Empörung aufgenommenen Einmarsch der Deutschen im neutralen Belgien. In der Folge belasteten mehrere Affären („Oberstenaffäre“ und „Affaire des trains“ 1916, „Hoffmann-Grimm-Affäre“ 1917) das Verhältnis zwischen den Sprachgruppen und bestärkten das Misstrauen der Romands gegenüber der von Deutschschweizern dominierten Landesregierung und Armeeführung.

Schliesslich erlebte gegen Ende des Ersten Weltkriegs die Parole vom „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ einen grossen Auftrieb. Dieses in sozialistischen und pazifistischen Kreisen bereits seit dem späten 19. Jahrhundert diskutierte Konzept tauchte ab 1915 in den Verlautbarungen der Zimmerwalder Bewegung auf, 1917 dann nach der Oktoberrevolution in der „Deklaration der Rechte der Völker Russlands“ und im Januar 1918 in der berühmten 14-Punkte-Rede des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson sowie in einer Parlamentsrede des britischen Premierministers David Lloyd George. Letzterer behauptete ungeachtet der britischen Politik in Irland und den Kolonien, die Entente-Mächte kämpften für das Prinzip der Selbstbestimmung. An der Pariser Friedenskonferenz 1919/20 wurde ebenfalls von allen Seiten mit dem Selbstbestimmungsrecht argumentiert, ohne dass dieses freilich bei den territorialen Regelungen konsequente Berücksichtigung gefunden hätte. Von einem Ende des europäischen Kolonialismus in Afrika und Asien war ohnehin keine Rede. Territoriale Änderungen in Europa wurden teilweise ohne Befragungen der betroffenen Bevölkerungen vorgenommen, während es in anderen Fällen Volksabstimmungen gab. Einige eigenständig abgehaltene Referenden – wie etwa im Vorarlberg für einen Anschluss an die Schweiz – wurden von den Siegermächten missachtet. Hinzu kam das Grundproblem der Definition dessen, was überhaupt ein „Volk“ mit Berechtigung zur Ausübung von Selbstbestimmung sei. Diese Unschärfe liess das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ in der Folge zu einem flexibel einsetzbaren Propagandaargument werden, dessen sich nicht nur antikoloniale und separatistische Bewegungen bedienten, sondern alle, die in der Zwischenkriegszeit an den durch die Pariser Friedenskonferenz festgelegten Grenzen rütteln wollten.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen bildeten im Jahre 1917 einige Intellektuelle ein „Comité séparatiste du Jura“, das für einen eigenständigen Kanton Jura eintrat, seine Aktivitäten aber nach wenigen Jahren und einer heftigen antiseparatistischen Reaktion wieder einstellte. In der Zwischenkriegszeit entstanden dann mehrere, vor allem von den bürgerlichen Mittelschichten getragene Organisationen, die sich die Pflege der jurassischen Kultur und Geschichte sowie die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen des Berner Juras auf die Fahnen schrieben: Die „Société d’Emulation“, „Pro Jura“ und die „Association pour la Défense des Intérêts du Jura“. 1943 präsentierten diese drei Vereinigungen der Berner Kantonsregierung einen Katalog mit jurassischen Forderungen.

Eine Verschärfung hin zum Konflikt erfolgte im Jahre 1947 infolge der sogenannten Moeckli-Affäre: Als das Berner Kantonsparlament dem aus dem Jura stammenden Regierungsrat Georges Moeckli den Wechsel ins Bau- und Eisenbahndepartement mit der Begründung verweigerte, er sei frankophon, kam es in Delémont zu einer grossen Protestkundgebung, an der die Gründung eines Kantons Jura gefordert wurde. Zwei Monate darauf entstand das „Mouvement séparatiste jurassien“, zu dessen Gründervätern der Sozialist Roland Béguelin, der Christdemokrat Roger Schaffter und der Maschinenindustrielle Daniel Charpilloz zählten. Diese Organisation publizierte ab 1948 die Zeitschrift „Le Jura libre“ und benannte sich 1951 um in „Rassemblement jurassien“ (RJ) und initiierte im selben Jahr die jährliche „Fête du peuple jurassien“. Daneben existierte von 1947 bis 1952 ein „Komitee von Moutier“, das nicht für einen eigenen Kanton, aber für weitgehende Autonomie innerhalb des Kantons Bern eintrat.

1950 wurde das „jurassische Volk“ in der Berner Kantonsverfassung explizit anerkannt, diese Konzession ging den jurassischen Autonomisten und Separatisten aber viel zu wenig weit. Zugleich formierten sich in den frühen 50ern aber auch die Antiseparatisten in der „Union des Patriotes Jurassiens“. Den hauptsächlich historisch-kulturellen Argumenten der Separatisten hielten sie wirtschaftliche Bedenken entgegen. 1957 lancierte das RJ eine kantonale Volksinitiative für ein Referendum in den sieben jurassischen Bezirken. Sie wurde 1959 im nichtjurassischen Kantonsteil massiv abgelehnt. Im Jura gab es eine knappe verwerfende Mehrheit, wobei die drei französischsprachigen und katholischen Amtsbezirke des Nordjuras massiv zustimmten, während die drei französischsprachigen und reformierten Amtsbezirke des Südjuras ebenso wie das deutschsprachige und katholische Laufental deutlich ablehnten. Dieses Ergebnis, das bereits die Konturen des zwei Jahrzehnte darauf gegründeten Kantons Jura abzeichnete, war für das RJ ein schwerer Dämpfer, widerlegte es doch die historisch argumentierende These von der „Einheit des jurassischen Volkes“. In der Folge verlagerte das RJ seine Konzeption von historischen auf sprachliche Argumente und gab den Anspruch auf den Amtsbezirk Laufen auf.

In den 60er Jahren verschärften sich Tonart und Aktionsformen der separatistischen Bewegung. Verschiedene Nebenorganisationen des RJ verstärkten dessen Präsenz, so die 1962 gegründete Jugendorganisation „Béliers“, die im selben Jahr entstandene „Association des Jurassiens de l’extérieur“, die 1964 gegründete „Association féminine pour la défense du Jura“ und das im selben Jahr formierte „Mouvement universitaire jurassien“. Von 1962 bis 1966 verübte ein „Front de libération jurassien“ mehrere gegen den Kanton Bern und das Eidgenössische Militärdepartement gerichtete Anschläge, unter anderem Brandstiftungen an Bauernhöfen. Als Reaktion entstand 1963 seitens der Antiseparatisten das bürgerwehrartige „Comité jurassien de vigilance démocratique“. 1964 kam es anlässlich der Gedenkfeier zum 50. Jahrestag der Mobilmachung des Ersten Weltkriegs zu einem Eklat an der zentralen Gedenkstätte an die Grenzbesetzung 1914/18 in Les Rangiers. Die Einladung von Verteidigungsminister Paul Chaudet und dem Berner Militärdirektor Virgile Moine als Hauptrednern vor der „Sentinelle“, die in der Romandie wegen ihres angeblich preussischen Aussehens als „Le Fritz“ bekannt war, wurde von den jurassischen Separatisten als Provokation empfunden. Jugendliche buhten die Redner aus und es kam zu einem Handgemenge mit der Polizei. Im Mai 1968 gaben fünf Juraaktivisten im Bundeshaus ihre Militärausrüstung zurück. In den folgenden Monaten kam es zu weiteren Verweigerungsaktionen, so im März 1969, als bei einer Gerichtsverhandlung gegen einige Verweigerer weitere sechszehn Jurassier Militärausrüstung und Dienstbüchlein deponierten.

Die jurassische Bewegung reihte sich ein in eine grosse Zahl ähnlicher Bewegungen in verschiedenen Teilen Europas, die in den 60er und 70er Jahren einen Aufschwung erlebten. Ihre Ziele reichten vom Erhalt regionaler kultureller Eigenheiten über politische Autonomie bis hin zur staatlichen Unabhängigkeit. Auch in ihren Mitteln gab es eine breite Palette, von parteipolitischem Engagement in den bestehenden Institutionen über sich an die neuen sozialen Bewegungen anlehnende Protestmittel bis hin zum Terrorismus. Die Entstehung dieser Bewegungen hatte je eigene Ursachen und erfolgte zu ganz verschiedenen Zeitpunkten, ihr gleichzeitiger Aufschwung stand aber im Zusammenhang mit verschiedenen globalhistorischen Vorgängen der 60er und 70er Jahre. Dazu zählten der weitgehende Abschluss der formalen Dekolonisation Afrikas und Asiens, als deren Fortsetzung manche Autonomiebewegungen ihre Anliegen sahen, bis Mitte der 60er Jahre, das Aufkommen der neuen sozialen Bewegungen im Anschluss an „68“ sowie der zeitgleiche Übergang zu Artikulationsformen, die heute als „identity politics“ Gegenstand heftiger Kontroversen sind.

Der als Ausläufer der britisch-irischen Auseinandersetzungen bis in die frühen 20er Jahre entstandene Konflikt in Nordirland zwischen protestantischen Unionisten, die Teil des Vereinigten Königreichs bleiben wollten, und katholischen, zur Republik Irland strebenden Republikanern eskalierte ab 1969 in den bis zum Karfreitagsabkommen von 1998 anhaltenden „troubles“, einem latenten und zeitweise offenen Bürgerkrieg mit mehreren Tausend Toten. Am Anfang stand die Kampagne der „Northern Ireland Civil Rights Association“ gegen die anhaltende Diskriminierung des katholischen Bevölkerungsteils, die rasch in einem Klima von Gewalt und Gegengewalt paramilitärischer Organisationen und einer weitgehenden räumlichen Segregation der beiden Bevölkerungsgruppen unterging. Vor diesem Hintergrund wurde seitens der jurassischen Separatisten in den 70er Jahren teilweise vom „Jura irlandisé“ gesprochen und die Schreckensvision von Moutier als einem zweiten Belfast an die Wand gemalt.

Aber auch in anderen Teilen des „keltischen Saums“ des Vereinigten Königreichs entfalteten sich zu jener Zeit Los-von-Westminster-Bewegungen. Die 1934 entstandene „Scottish National Party“ (SNP) erlebte in den 70er Jahren einen Aufschwung und ergatterte bei den Unterhauswahlen im Oktober 1974 30% aller schottischen Stimmen. Unter dem Slogan „It’s Scotland’s oil“ benutzte die vom Schauspieler Sean Connery mit beträchtlichen Spenden unterstützte Partei das Nordseeöl als Argument für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit eines unabhängigen Schottland. Zeitgleich spitzte sich auch die fussballerische Rivalität zwischen Schottland und England zu. Bei den Begegnungen der beiden Teams im Rahmen des „British Home Championship“ kam es immer wieder zu Ausschreitungen, kulminierend 1977 in der ikonischen Spielfeldinvasion schottischer Fans im Londoner Wembley-Stadion, als die Torpfosten demontiert und Teile des geheiligten Rasens ausgegraben und in den Norden entführt wurden.

In Wales eroberte die 1925 gegründete linksnationalistische Partei „Plaid Cymru“ 1966 ihren ersten Unterhaussitz und verdoppelte in den 70er Jahren ihren Wähleranteil auf etwa 10%. Zugleich forderte die Sprachgesellschaft „Cymdeithas Yr Iaith“ in mehreren Kampagnen, in den späten 70ern auch mit Gebührenboykotten gegen die BBC, eigenständige Radio- und Fernsehstationen in walisischer Sprache, während Studierende an der nordwalisischen Bangor University auf Englisch gehaltene Vorlesungen störten und Karteikarten englischsprachiger Bibliotheksbücher vernichteten. Einige Splittergruppen griffen sogar zu Mitteln des Terrorismus: Zwischen 1963 und 1969 attackierte die Organisation „Mudiad Amddiffyn Cymru“ mehrfach Infrastrukturen, die walisisches Wasser nach Liverpool leiteten, und 1969 waren Mitglieder dieser Gruppierung für mehrere missglückte Bombenanschläge im Umfeld der Investitur von Prinz Charles als „Prince of Wales“ verantwortlich. Von 1979 bis 1994 verübte die Organisation „Meibion Glyndwr“ dann Brandanschläge gegen rund 220 Ferienhäuser in englischem Besitz. Ebenfalls in den 70er Jahren erstarkte auch die Autonomiebewegung in Cornwall.

Als Reaktion auf diese Bewegungen liess die britische Labour-Minderheitsregierung, die im Unterhaus auf die Stimmen von SNP und Plaid Cymru angewiesen war, 1979 Autonomiereferenden in Schottland und Wales abhalten, deren Ergebnisse einen argen Dämpfer für die Autonomisten bedeuteten: In Schottland stimmten zwar knapp 52% für ein eigenes Parlament, die Vorlage scheiterte aber, da die erforderliche Zustimmung von mindestens 40% aller Stimmberechtigten nicht erreicht wurde. In Wales erlitt die Autonomievorlage mit fast 80% Nein-Stimmen Schiffbruch. Erst im zweiten Anlauf 1997 erreichten neue Autonomievorlagen Mehrheiten von 74% in Schottland und 50,3% in Wales.

Auch in Frankreich meldeten sich zu jener Zeit verschiedene Regionalbewegungen zu Wort. In Südfrankreich trat neben den 1959 gegründeten, für ein unabhängiges „Okzitanien“ eintretenden „Partit de la Nacion Occitana“ die 1970 bis 1979 aktive „Lutte occitaine“, welche sich als okzitanistisch und marxistisch verstand. In der Bretagne entstand 1964 die Regionalpartei „Unvaniezh Demokratel Breizh“, in Savoyen 1972 das „Mouvement Région Savoie“. Auf Korsika erstarkte der Nationalismus als Reaktion auf die Präsenz von „Pieds noirs“, ehemaligen Algerienfranzosen, und Teilen der „Légion étrangère“ nach der algerischen Unabhängigkeit von 1962. Häuser von „Pieds noirs“ sowie Einrichtungen der Fremdenlegion wurden ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre immer wieder zum Ziel von Angriffen. In den frühen 70er Jahren entstanden verschiedene regionalistische Parteien, darunter der „Front régionaliste corse“, der 1971 die Situation der Insel mit der einer Kolonie verglich und einen „korsischen Sozialismus“ forderte. Mitte der 70er Jahre radikalisierten sich Teile der Bewegung. Der 1976 entstandene „Frontu di Liberazione Naziunalista Corsu“ und andere Gruppierungen schreckten in ihrem Kampf für die korsische Unabhängigkeit auch vor Bombenanschlägen und Morden nicht zurück.

In Italien eskalierte in den 60er Jahren der Konflikt um das nach dem Ersten Weltkrieg annektierte Südtirol, als die in den späten 50ern einsetzenden Anschläge des „Befreiungsausschusses Südtirol“ an Zahl und Intensität zunahmen. In Belgien verschärfte sich der Konflikt zwischen den Sprachgruppen. Ein hauptsächlich in Wallonien befolgter Generalstreik gegen die Austeritätspolitik der Zentralregierung im Winter 1960/61 mündete in die Gründung des „Mouvement populaire wallon“. Die rechtliche Fixierung der Sprachgrenze im Jahre 1962 führte dann zu Kontroversen um den Status Brüssels. Die Staatsreform von 1970 mit der Definition von drei sprachkulturellen Gemeinschaften vermochte den Konflikt nicht zu lösen und wurde ab den späten 70ern von mehreren weiteren, realisierten oder gescheiterten Reformen gefolgt. Anderswo entstanden regionalistische Parteien und Organisationen, die weniger Aufmerksamkeit erregten, so in den Niederlanden 1962 die „Fryske Nasjonale Partij“ und in Österreich 1973 der „Klub der slowenischen Gemeinderäte“.

Autonomistische und separatistische Bewegungen beschränkten sich nicht auf demokratische Staaten. In Spanien waren während der bis 1975 anhaltenden Franco-Diktatur die während der Zweiten Republik (1931–1936) für Katalonien, das Baskenland und Galicien erarbeiteten Autonomiestatute aufgehoben. Regionalistische Regungen wurden vom Regime unterdrückt oder in scheinbar unpolitische Bereiche, etwa den Fussball, abgelenkt. Im Baskenland führte dies zur Herausbildung eines gewaltbereiten oppositionellen Untergrunds mit der Gründung der ETA 1959, die 1961 und 1968 ihre beiden ersten Attentate mit Toten verübte und dann 1973 den designierten Nachfolger Francos, Luis Carrero Blanco, ermordete. Bei den ersten freien Wahlen nach der Franco-Zeit erzielten regionalistische Parteien in Katalonien (27%) und im Baskenland (35%) hohe Stimmenanteile. Die Verfassung von 1978 ermöglichte die Bildung „autonomer Gemeinschaften“ innerhalb des grundsätzlich als Einheitsstaat verfassten Spaniens, blieb aber schwammig bezüglich der Kriterien zur Bildung solcher Gemeinschaften und deren in je einzelnen Autonomiestatuten festzuschreibender Kompetenzen. Bis 1983 bildeten sich 17 autonome Gemeinschaften, von denen Katalonien, das Baskenland, Galicien und Andalusien die am weitesten gehenden Autonomierechte erhielten, ohne dass diese von den jeweiligen regionalistischen Bewegungen aber als definitive Lösung akzeptiert worden wären.

In Jugoslawien entfaltete sich ab den späten 60er Jahren die Reformbewegung des „Kroatischen Frühlings“. Sie erreichte ihren Höhepunkt 1971 mit Demonstrationen Tausender von Studenten in Zagreb, die eine weitgehende Autonomie Kroatiens forderten. Die jugoslawische Zentralregierung antwortete einerseits mit Repression. Im Dezember 1971 wurde die Parteileitung in Zagreb abgesetzt und es kam zu Verhaftungen, Entlassungen und Parteiausschlüssen. Andererseits wurde 1974 eine neue Bundesverfassung verabschiedet, die den Teilrepubliken weitergehende Autonomiebefugnisse sowie das Recht auf Sezession einräumte. Letzteres spielte 1991 dann beim Zerfall Jugoslawiens eine zentrale Rolle.

Im Unterschied zu zahlreichen autonomistischen Bewegungen in anderen Ländern, die aufgrund der zentralen Staatsstruktur einen Sonderstatus („Devolution“) anstrebten, stellte die jurassische Bewegung mit der Forderung nach einem eigenständigen Kanton grundsätzlich eine im Rahmen der föderalistischen Ordnung der Schweiz „normale“ Lösung in den Raum, die gesamtschweizerisch von weit weniger Brisanz war als für den potenziell von einer Abspaltung betroffenen Kanton Bern. Dessen Regierung hielt bis Ende der 60er Jahre am Prinzip der kantonalen Einheit fest. Auf Anregung einer eidgenössischen „Kommission der Guten Dienste“ schlug sie 1967 dann aber einen Massnahmenplan vor, der 1970 in eine kantonale Abstimmung über einen Verfassungszusatz mündete, welcher ein Verfahren für das Selbstbestimmungsrecht im Berner Jura festlegte. Dieses sah eine Folge von drei Referendumsserien über eine mögliche Trennung vor: Zuerst im gesamten Berner Jura, dann in denjenigen Amtsbezirken, in denen die Trennung abgelehnt worden war, und schliesslich in den Gemeinden, die an den Grenzen zwischen ablehnenden und befürwortenden Amtsbezirken lagen. Zudem verabschiedete das Berner Kantonsparlament 1973 ein Jurastatut, das aber selbst von gemässigt autonomistischen Kräften als ungenügend empfunden wurde.

Im Vorfeld der auf Juni 1974 festgelegten ersten Abstimmung gingen die Emotionen hoch. Die Antiseparatisten, die nunmehr mit der Jugendbewegung der „Sangliers“, dem „Groupement féminin de Force démocratique“ und der Kampforganisation „Force Démocratique“ ebenfalls über gesellschaftliche Vorfeldorganisationen verfügten, bezichtigten mit Verweis auf die Resultate der Abstimmung von 1959 das RJ präventiv der Schuld an einem potenziellen Auseinanderfallen des Berner Juras. Das RJ lehnte die Verfahrensweise der Berner Regierung zwar ab, engagierte sich dann aber mit aller Kraft im Abstimmungskampf. Als dritte Kraft war 1969 das „Mouvement pour l’Unité du Jura“ entstanden, das eine weitgehende Autonomie innerhalb des Kantons Bern forderte.

Die Abstimmung vom 23. Juni 1974 erbrachte überraschend eine knappe Mehrheit für die Loslösung des Berner Juras, wobei die drei südjurassischen Amtsbezirke diese aber ablehnten. In der zweiten Abstimmungsserie am 16. März 1975 bestätigten die südjurassischen Bezirke ihre Zugehörigkeit zum Kanton Bern. In der dritten Abstimmungsserie im September 1975 stimmte der Amtsbezirk Laufen für den Verbleib beim Kanton Bern, hielt sich aber die Option eines späteren Kantonswechsels offen. Die Gemeinde Moutier entschied sich gegen den Anschluss an den Kanton Jura, allerdings nur knapp. Damit waren die Grenzen des neu zu gründenden Kantons vorerst klar.

Am 21. März 1976 erfolgte die Wahl eines Verfassungsrates, am 20. März 1977 nahmen 80% der Stimmenden die Verfassung der „République et Canton du Jura“ an. Diese wies einige für damalige Kantonsverfassungen aussergewöhnliche Punkte auf: das Recht auf Arbeit und Wohnung, das Streikrecht, die Errichtung eines Büros für Frauenfragen, den Auftrag an den Staat, die Vollbeschäftigung zu fördern, die Geschlechtergleichstellung voranzutreiben und MigrantInnen und Behinderte zu integrieren, sowie die Möglichkeit einer Angliederung des beim Kanton Bern verbliebenen Teils des Juras. Der letztere Artikel wurde bei der Gewährleistung der Verfassung durch die eidgenössischen Räte nicht gutgeheissen. Die Präambel der jurassischen Verfassung berief sich auf die Menschenrechtserklärung der Französischen Revolution von 1789, die Allgemeine Menschenrechtserklärung der UNO von 1948 und die Europäische Menschenrechtskonvention von 1950. Am 24. September 1978 hiessen in einer eidgenössischen Abstimmung 82% der Stimmenden und sämtliche Stände die Gründung des Kantons Jura gut, die auf 1. Januar 1979 erfolgte.

Mit der Kantonsgründung verschwand die jurassische Frage jedoch keineswegs von der politischen Agenda. Separatistische Kräfte wie die „Béliers“ konzentrierten sich in der Folge auf den Anschluss des Südjuras, wo sich die Konflikte zwischen Separatisten und Antiseparatisten nun auf die kommunale Ebene verlagerten. In Moutier, wo sich die beiden Lager stimmenmässig in etwa die Waage hielten, verloren die Antiseparatisten bereits 1982 die Mehrheit im Gemeinderat. 1983 brannten jurassische Aktivisten vor einem Fussball-Länderspiel den Slogan „Jura Libre“ in den Rasen des Berner Wankdorfstadions, der dann durch das Fernsehen in alle Stuben übertragen wurde. Im folgenden Jahr stürzten einige „Béliers“ den „Fritz“ in Le Rangiers von seinem Sockel und stahlen den Unspunnenstein aus dem Tourismus-Museum Interlaken. 1985 verübten sie einen Sprengstoffanschlag auf das Gerichtsgebäude von Moutier, 1986 rissen sie in der Berner Altstadt die Statue der Justitia vom Sockel des Gerechtigkeitsbrunnens, 1989 zündeten sie die alte Holzbrücke von Büren an der Aare an und beschädigten die Figur des „Fritz“ irreparabel. Der bei dieser Aktion verschwundene Kopf der Soldatenstatue wurde 2004 bei einer Protestveranstaltung gegen die Anwesenheit von Vertretern des Bundes bei den Feierlichkeiten zum 25jährigen Bestehen des Kantons Jura öffentlich zertrümmert. 1993 wurde in der Stadt Bern ein Bélier durch den eigenen Sprengsatz getötet. Im Verlauf der Ermittlungen zu diesem Vorfall entdeckte die Bundesanwaltschaft mehrere Sprengstoffdepots in den Freibergen sowie 50 Ordonnanzhandgranaten im Keller des Bélier-Chefs Daniel Pape.

Innerhalb des neuen Kantons kam es zu Konflikten zwischen den Behörden, die sich ins politische System der Eidgenossenschaft integrierten, und dem RJ, das weiterhin einen Konfrontationskurs fuhr. Dies manifestierte sich erstmals bereits im Mai 1979, als die jurassische Kantonsregierung das geplante Fest zur Kantonsgründung in Anwesenheit eidgenössischer Behördenvertreter auf Druck Roland Béguelins absagen musste. Der bei Bern verbliebene Südjura erhielt 1978 besondere Mitwirkungsrechte und politische Strukturen, die 1994 und 2006 weiterentwickelt wurden. 2006 erfolgte die erstmalige Wahl des Bernjurassischen Rats als Ansprechpartner der kantonalbernischen Behörden mit gewissen regionalen Entscheidungsbefugnissen in der Kultur- und Bildungspolitik.

Im Jahre 1992 hiessen die Stimmberechtigten des Kantons Jura eine vom RJ lancierte Initiative zur politischen Einheit des Juras trotz negativem Vorentscheid des Bundesgerichts gut. Einige Monate zuvor hatte der Bundesrat eine Konsultativkommission unter der Leitung des ehemaligen Zürcher Stadtpräsidenten und alt Nationalrats Sigmund Widmer eingesetzt, die 1993 in einem Bericht eine Lösung der Jurafrage in zwei Etappen vorschlug, an deren Ende eine Wiedervereinigung von Nord- und Südjura in einem neuen Kanton stehen könnte. 1994 wurde die „Assemblée interjurassienne“ als Gremium zur Förderung der interkantonalen Zusammenarbeit geschaffen.

Die Abstimmungen der 70er Jahre sollten nicht die letzten im Zusammenhang mit der Jurafrage sein. Der durch die Gründung des Kantons Jura zur Exklave gewordene Amtsbezirk Laufen lehnte 1983 den Anschluss an den Kanton Basel-Landschaft ab, dieser Entscheid wurde vom Bundesgericht aber wegen finanzieller Einmischung der Berner Behörden in den Abstimmungskampf annulliert. In einer neuen Abstimmung entschied sich das Laufental 1989 knapp für Baselland. Die Gemeinde Vellerat, die 1974/75 für den Wechsel zum Kanton Jura gestimmt hatte, als Teil des Amtsbezirks Moutier aber bei Bern verblieben war, erklärte sich 1982 zur „Commune libre“. Erst nach langwierigen Verhandlungen und einer eidgenössischen Volksabstimmung konnte sie 1996 in den Jura wechseln. 1998 sprachen sich die Stimmberechtigten von Moutier in einer vom Kanton Bern für illegal erklärten Konsultativabstimmung knapp gegen einen Kantonswechsel aus.

2012 kamen die Kantonsregierungen von Jura und Bern überein, die Bevölkerungen des Kantons und des Berner Juras über die Möglichkeit der Gründung eines neuen Kantons abstimmen zu lassen, wie ihn 2004 die Volksinitiative „Un seul Jura“ im Kanton Jura gefordert und 2008 die „Assemblée Interjurassienne“ vorgeschlagen hatte. Im November 2013 stimmten dem im Kanton Jura fast 77% zu, während das Ansinnen im Berner Jura von 72% abgelehnt wurde. Nur die Gemeinde Moutier stimmte im Berner Jura mit 55% zu. Damit war die Wiedervereinigung des Juras vom Tisch, dafür wurde erneut die Frage eines Kantonswechsels der Gemeinde Moutier aktuell. Im Jahre 2017 stimmte in Moutier eine knappe Mehrheit von 51,7% dem Kantonswechsel zu, während die ebenfalls zu den Urnen gerufenen Stimmberechtigten der Gemeinden Belprahon und Sorvilier für ihren Verbleib im Kanton Bern votierten. Daraufhin wurde Ende 2017 die „Assemblée Interjurassienne“, deren Mandat man als erledigt betrachtete, aufgelöst. Im November 2018 annullierte aber die Regierungsstatthalterin des Berner Juras das Abstimmungsresultat von Moutier wegen angeblicher Verstösse der Gemeindebehörden gegen die politische Neutralität im Abstimmungskampf sowie organisatorischer Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung. Die Jurafrage wird nun zunächst die Gerichte beschäftigen, dann eventuell erneut die Stimmberechtigten.

Material zum Thema im Sozialarchiv (Auswahl)

Archiv

  • Ar 1.220.42 Sozialdemokratische Partei der Schweiz: Kantonalparteien: Jura
  • Ar 27.700.2 Sozialdemokratische Partei des Kantons Zürich: Zürcherisches Aktionskomitee für die Aufnahme des Kantons Jura in den Bund, 1978
  • Ar 65.16.6 Publikationen der RML/SAP bzw. LMR/PSO II: „Jura-Frage“ und Klassenkampf. RML, 1974
  • Ar 146 Nachlass Hansjörg Braunschweig: Diverse Geschäfte: Gründung des Kanton Jura

Sachdokumentation

  • QS CJU Jura
  • ZA CJU Jura
  • ZA CJU * V Jura: Kantonsverfassung

Bibliothek

  • Aubry, Geneviève: Jura – die Kehrseite der Medaille. Tavannes 1977, 62232
  • Bäumlin, Klaus und Urs Altermatt (Hg.): Jura-Perspektiven 1978: Thesen, Kommentare, Meinungen (= Reformatio, Sonderheft). Bern 1978, 63660
  • Béguelin, Roland: Le Jura des Jurassiens. Lausanne 1963, 31205
  • Béguelin, Roland: Un faux témoin, la Suisse. Paris 1973, 51496
  • Bericht des Regierungsrates an den Grossen Rat über die Beziehungen des Staates Bern zu seinem jurassischen Landesteil [Januar 1949]. Bern 1949, 32/57-17
  • Bessire, Paul-Otto: Histoire du Jura bernois et de l’ancien évêché de Bâle. Moutier 1977, 59720
  • Boillat, Marcel: Signé FLJ: Sans morts, l’émergence d’un état. Lausanne 1998, 104787
  • Boillat, Pierre: La mise en place des institutions de la République et Canton du Jura. Lausanne 1992, K 834: 94
  • Canton du Jura: Projet de constitution. Hg. Groupe de travail de l’Ordre des avocats jurassiens. Saignelégier 1976, Gr 2879
  • Charpilloz, Alain: Ir(r)land Jura: Südjurassier im Konflikt. Gümligen 1977, 61061
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  • Chatelain, Emma: Nous sommes des hommes libres sur une terre libre: Le mouvement antiséparatiste jurassien (1947–1975), son idéologie et ses relations avec Berne. Neuchâtel 2007, 119647
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  • Chopard, Théo (Hg.): Oui au canton du Jura = Ja zum Kanton Jura. Bern 1978, 62637
  • Comité séparatiste du Jura (Hg.): Pour le canton du Jura: Nous voulons l’autonomie! o. O. 1919, Hf 3043
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23. März 2019Christian Koller zurück