Zur Partizipation von Frauen im Landesstreik
Referat von Katharina Hermann (Universität Bern) anlässlich der Jahresversammlung des Schweizerischen Sozialarchivs
Der Schweizerische Landesstreik im November 1918 dauerte zwar nur wenige Tage, gilt aber gemeinhin als grösste innenpolitische Krise des Schweizer Bundesstaats. Rund 250’000 Arbeiterinnen und Arbeiter legten ihre Arbeit nieder und beteiligten sich am Streik. Unter den neun Forderungen der Streikenden stand an prominenter zweiter Stelle das Frauenstimmrecht. Dies brachte bürgerliche Frauenorganisationen in eine Zwickmühle, lehnten sie doch den Streik ab, politisierten aber seit Jahren für diese Forderung. Das Referat beleuchtet, wo und wie Sozialdemokratinnen und bürgerliche Frauen in den heissen Tagen im November 1918 tätig waren und welche Auswirkungen die Forderung nach dem Frauenstimmrecht hatte.
Katharina Hermann studierte Geschichte und Deutsche Philologie an der Universität Basel und der Humboldt-Universität zu Berlin. 2016 schloss sie ihren Master in Europäischer Geschichte an der Universität Basel ab. Derzeit promoviert sie an der Universität Bern bei Prof. Dr. Brigitte Studer im Rahmen des SNF-Projekts «Krieg und Krise: Kultur-, geschlechter- und emotionshistorische Perspektiven auf den schweizerischen Landesstreik vom November 1918». In ihrer Dissertation erforscht sie den Landesstreik aus einer frauen- und geschlechterhistorischen Perspektive.
Mittwoch, 13. Juni 2018, 18:45 Uhr, Theater Stadelhofen
Jahresversammlung 18 Uhr / Türöffnung öffentlicher Vortrag ca. 18:40 Uhr