de | en | fr

Montag, 7. November 2016, 18 Uhr: Buchpräsentation

Kindswegnahmen und Heimerziehung in der Schweiz im 20. Jahrhundert

Fast 600 Kinder wurden zwischen 1926 und 1973 von der Stiftung Pro Juventute mit Hilfe der Behörden fremdplatziert. Sara Galle legt dar, welche Familien vom «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» betroffen waren, wie die Kindswegnahmen begründet wurden und warum Rekursen gegen die vormundschaftlichen Massnahmen kaum Erfolg beschieden war. Ihr Buch gibt neue Einblicke in Netzwerke, Diskurse und Praktiken der schweizerischen Jugendfürsorge im 20. Jahrhundert.

Die Stiftung «Gott hilft» betrieb zeitweise bis zu 12 Kinderheime in der Schweiz. In den Heimen sollten die Kinder «wie in einer Familie» aufwachsen. Christine Luchsinger untersucht das Leben und die Erziehung in den Heimen von 1916 bis 2016. Arbeit, Schläge, aber auch Liebe wurden anfangs des 20. Jahrhunderts den «verstockten» Kindern zuteil, während heute die professionelle Erziehung nach ebenbürtigen Verhältnissen sucht. Aber sind damit alle blinden Flecken verschwunden?

Begrüssung: Christian Koller, Direktor Schweizerisches Sozialarchiv
Buchpräsentation: Sara Galle und Christine Luchsinger, Historikerinnen
Moderation und Kommentar: Jakob Tanner, Professor em. für Geschichte der Neuzeit und Schweizer Geschichte, Universität Zürich

Montag, 7. November 2016, 18 Uhr
Schweizerisches Sozialarchiv (Theater Stadelhofen)
Mit anschliessendem Apéro, Eintritt frei

> Veranstaltungsflyer herunterladen (PDF, 161 KB)

3. November 2016 zurück