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Filmstill aus dem «Treffpunkt» vom 1.12.1988: «Senioren- Wohngemeinschaften Dornbirn» (Signatur: F_9045-032)
Filmstill aus dem "Treffpunkt" vom 1.12.1988: "Senioren- Wohngemeinschaften Dornbirn" (Signatur: F_9045-032)

Bild + Ton: Digitalisierte Filme von Pro Senectute

Nach den Videos (Signatur: F_9046) sind nun auch die digitalisierten Filme der Pro Senectute (Signatur: F_9045) online recherchierbar. Es handelt sich dabei um vierzig Filmbeiträge, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen zwischen 1979 und 2005 entstanden sind.
Gesendet wurden die Filme hauptsächlich in zwei Gefässen: Unter der Rubrik "…ausser man tut es" konnte sich die Pro Senectute ab 1979 in Kurzporträts von rund fünf Minuten vorstellen. (Die Sendung steht ZEWO-kontrollierten Organisationen offen, die in der Schweiz Spendengelder sammeln.) Die Pro Senectute nutzte die Sendezeit, um ihre Angebote vorzustellen, etwa den Mahlzeitendienst oder das Altersturnen. Ausserdem wies man mit Themen wie Einsamkeit oder der eingeschränkten Mobilität im Alter auf spezifische Probleme dieses Lebensabschnitts hin. Tendenziell verschiebt sich auch hier – wie es bereits beim Videobestand augenfällig wurde – der Fokus im Verlauf der Zeit von primär hilfsbedürftigen Alten zu Senioren und Seniorinnen, die noch aktiv am Leben teilhaben wollen und können, sei es durch den Besuch eines Handykurses oder mit der Arbeit als freiwillige Klassenhilfen in der Volksschule. "…ausser man tut es" wechselte 1990 den Namen und ist seither unter dem Titel "mitenand" auf Sendung.
Viel ausführlicher sind die Filme der Sendung "Treffpunkt". Man erinnert sich vielleicht noch an das Aushängeschild Eva Mezger, die die Sendung moderierte. In den 1980er und frühen 1990er Jahren produzierte die Pro Senectute zusammen mit dem Schweizer Fernsehen rund ein Dutzend filmische Beiträge mit einem breiten thematischen Spektrum. Der "Treffpunkt" informierte über innovative Wohnprojekte für Seniorinnen und Senioren im In- und Ausland, erklärte die Sozialwerke der Schweiz und thematisierte auch heikle Themen wie Suchtgefährdung im Alter oder Sterbehilfe. Dies alles wird in einer heute unvorstellbaren televisionären Gemächlichkeit und mit wenig technischem und inszenatorischem Brimborium präsentiert. – Ein Leckerbissen für Medienhistoriker und Publizistinnen!
Die Filme sind Bestandteil eines Sicherungsprojekts, das der Stiftungsrat der Pro Senectute zusammen mit dem Schweizerischen Sozialarchiv mit der Unterstützung von Memoriav, dem Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes in der Schweiz, durchgeführt hat.

24. November 2013Stefan Länzlinger zurück