Zur Entwicklung der Arbeitsbeziehungen bei Alusuisse
Vortrag von Rebekka Wyler, Historikerin und Archivarin, Zürich, im Anschluss an die Vereinsversammlung des Schweizerischen Sozialarchivs 2011.
Dienstag, 31. Mai 2011, ca. 18:40 Uhr
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
Mitte der 1990er Jahre entstand bei der Alusuisse-Lonza ein Europäischer Betriebsrat, dem auch Schweizer Arbeitnehmervertreter angehörten. 1997 übernahmen Martin Ebner und Christoph Blocher die Firma. Sie standen stellvertretend für eine Strategie, die den "Shareholder Value", die Maximierung der Aktionärsgewinne, in den Mittelpunkt stellte. Die Standortkonkurrenz verschärfte sich, zahlreiche Fusionen und Übernahmen waren die Folge. Was die Alusuisse anging, sollte die Presse bald "Ausverkauf der Heimat" titeln: Doch der geplante Zusammenschluss mit der deutschen VIAG 1999 scheiterte. Auch der Grossfusion mit der kanadischen Alcan und der französischen Pechiney war kein Erfolg beschieden, da die Europäische Kommission – nicht zuletzt auf Bestreben der Gewerkschaften – die Fusion verhinderte.
Über Nacht war der Europäische Betriebsrat der Alusuisse zu einem Mitspieler im "Weltspiel Aluminium" geworden. Trotz Widerständen kam es zu grenzübergreifender gewerkschaftlicher Zusammenarbeit.
Im Rahmen des Vortrags soll auf die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen bei Alusuisse und auf die grenzüberschreitenden Handlungsmöglichkeiten der Schweizer Gewerkschaften eingegangen werden.